Planetarische Bauern

Vortrag & Performance Macht der Natur!

Landsberger Str. 29 FreiFeld 06112 Halle (Saale)

Wie können Natur und Landwirtschaft nicht vom Menschen ausgedacht werden? Auf dem Freiimfeld in der Landsberger Straße gibt es Einblicke in die Verwandlung einer Brache zu einem Park mit vielfältigen Funktionen für die Nachbarschaft. Uriel Orlows Reveries of Collective Walkers lädt von dort aus ein, Pflanzen im Stadtraum Theorietexte vorzulesen – diese lieben das ausgestoßene CO2 und wir fördern unser planetarisches Bewusstsein. Sophie von Redecker spricht über posthumane Landwirtschaft und die Rolle nicht-menschlicher Akteur:innen in agrarischen Systemen. In ihrer Forschung verbindet sie queere und dekoloniale Ansätze mit Landwirtschaft.

Ort: Auf dem Freifeld (Landsberger Str. 29)
16:00 Einführung und Performance von Uriel Orlow
18:30 Vortrag von Sophie von Redecker

Sprache: Deutsch

Uriel Orlows Reveries of Collective Walkers ist eine kollektive Leseperformance, die beim Flanieren an verschiedenen Orten stattfindet. Während des Gehens zwischen Pflanzen lesen die Teilnehmenden ausgewählte Texte in verschiedenen Sprachen, in denen menschlich-pflanzliche Verflechtungen und Pflanzen als Protagonist*innen im Mittelpunkt stehen. Adressiert werden in dieser Lesung die Pflanzen selbst – sie lieben das beim Lesen freigesetzte CO₂. Das Publikum ist eingeladen, zwischen den Lesenden umherzugehen, in verschiedene Texte hineinzuhören oder sich spontan an der Lesung zu beteiligen.

Sophie von Redecker ist derzeit am Panel on Planetary Thinking in Gießen. Im Rahmen ihrer Promotion schlägt sie die Agrarian Humanities als neues Forschungsfeld vor, welches die Agrarwissenschaften um Ansätze aus More-than-Human-Studies, Environmental Humanities, künstlerische Forschungen und dekolonialer Wissenschaftskritik ergänzt. Mit einem Fokus auf Mensch-Natur-Verhältnisse verbindet sie Neue Materialismen, postkoloniale und queere Theorien. Sie ist staatlich-anerkannte Schauspielerin und kuratierte mehrere Ausstellungen, die aus wissenschaftlich-künstlerischen Forschungen entstanden sind.
Ihre erste Ausbildung erhielt sie von Schafen, Mähdreschern und sandigem Boden auf dem elterlichen Biohof.

Der Freiimfelde e.V. wurde 2014 gegründet, um die alte Industriebrache am nördlichen Ende der Landsberger Straße zu sichern und daraus einen Park für die Nachbarschaft zu entwickeln. Freiimfelde e.V. ist eine Gruppe engagierter Bewohner*innen mit unterschiedlichen Interessen und Hintergründen, die sich mit viel Energie für die Neugestaltung von Freiimfelde einsetzt.