Planetarische Bauern
Künstlerische Interventionen
in der Zoologischen Sammlung
- Wolfgang Konrad (XX) & Clemens Stachel (XX)
- Jochen Lempert (XX)
- Kateryna Aliinyk (XX)
- Nina Fischer & Maroan el Sani (XX)
- Salka Tiziana (XX) & Julia Ábalos Reznak (XX)
- Lisa Liepelt (XX)
- Siegfried Bergmann (XX)
Die Schrankvitrinen der Zoologischen Sammlung beherbergen unzählige Objekte, unter ihnen auch eine Vielzahl landwirtschaftlicher Modelle und Präparate von Nutztieren der Haustierkundlichen Sammlung. Sie bilden den inhaltlichen Kontext für künstlerische Interventionen, die unsere aktuelle Vorstellung von Natur untersuchen und bäuerliche Praxen dokumentieren – zwischen Stadt und Land, kooperativer Bewirtschaftung und politischem Widerstand. Präsentiert werden die eigens für Planetarische Bauern produzierten Arbeiten der Malerin Kateryna Aliinyk und des Fotografen Jochen Lempert, zwei filmische Installationen von Nina Fischer & Maroan el Sani sowie von Salka Tiziana und Julia Ábalos Reznak und der dokumentarische Kurzfilm Agris von Lisa Liepelt. In der raumgreifenden interaktiven Medieninstallation von Clemens Stachel und Wolfgang Konrad debattieren Expertinnen und Experten aus verschiedenen Teilen der Erde über die Zukunft der Welternährung. Neben den zeitgenössischen Werken legen zwei Filme von Siegfried Bergmann eine historische Spur zu den Bemühungen in der späten DDR wie im frühen wiedervereinigten Deutschland, dem Umweltschutz gegen die Interessen von Agrarindustrie und Bergbau Gehör zu verschaffen.
Media
Was hat der Bauernkrieg mit unserer Gegenwart zu tun? Es sind vor allem die bis heute geltenden Fragen nach Zugang zu Energie, nach Besitz und Mitbestimmung. Ihr Zusammenspiel mündet in die Frage nach Gerechtigkeit. Der Regenbogen auf der Fahne der Aufständischen von 1525, der Thomas Müntzer und seinen Getreuen bei Bad Frankenhausen vor ihrer Ermordung als wohlwollendes Zeichen Gottes am Himmel erschien, ist 500 Jahre später immer noch das Symbol für Frieden und Hoffnung. Heute steht er ebenso für das Recht auf individuelle Freiheit.
Anlässlich des Gedenkens an den Deutschen Bauernkrieg rückt das Werkleitz Festival gegenwärtige Herausforderungen bäuerlicher Existenzen weltweit in den Fokus. Themen wie die fortschreitende Privatisierung von Land, die Zukunft der Ernährung und die ökologischen Folgen globalisierter Landwirtschaft stehen im Mittelpunkt.
Schwerpunkt des Festivals sind künstlerische Interventionen in der bedeutenden Zoologischen Sammlung des Zentralmagazins Naturwissenschaftlicher Sammlungen (ZNS) der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Das Symposion des Festivals zu den Themen Klima, Wasser, Boden wird gemeinsam mit der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina und dem KollektiV Landwende ausgerichtet. Aufführungsorte des Filmprogramms sind der historische Hörsaal im ZNS und das Zazie Kino.
Das Werkleitz Festival 2025 findet im Zusammenspiel mit der gleichnamigen Ausstellung Planetarische Bauern im Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) statt.