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Für die Quechua-Künstlerin und Kunstwissenschaftlerin Daniela Zambrano Almidón (geb. 1993 in Lima, Peru, lebt in Berlin) und die Künstlerin Åsa Sonjasdotter (geb. 1966 in Helsingborg, Schweden, lebt in Berlin und Südschweden) bildet die Kartoffel ein kraftvolles Symbol für Migration, Fürsorge und Erdverbundenheit. Ihr laufendes kollaboratives Forschungsprojekt Papitas Taypuycha – Earthing Potatoes (Kartoffeln vererden), das erstmals auf der Singapore Biennale 2022 gezeigt wurde, ehrt die Schönheit ihres Anbaus als eine ethisch-ästhetische Praxis. Im Innenhof der Moritzburg schufen die Künstler:innen ein begehbares Monument, das Anbau und Geschichten von Papas/Potatoes/Kartoffeln kultiviert und dadurch die zentrale Andenregion von Huánuco mit Mitteldeutschland und darüber hinaus verbindet. Alte Sorten, die mit der Kolonisierung Abya Yalas (so ein indigener Name für Amerika) nach Europa kamen, wachsen an jedem Pfosten der kreisförmigen Installation. Als wären sie selbst heraldische Zeichen, tragen sie die Regenbogenfarben der Freiheitsfahne der deutschen Bäuer:innen und der indigenen Wiphala-Flagge – solcherart 500 Jahre Kampf für das Recht zum Ausdruck bringend, frei und gerecht ohne Unterdrückung Landwirtschaft zu betreiben.
Los Testimonios de la Papa en defensa de la Tierra (Die Zeugnisse der Kartoffel zur Verteidigung der Erde),
Åsa Sonjasdotter & Daniela Zambrano Almidón
Installation, 2025