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Schwere Siloschutzgitter bedecken die aufgetürmten Strohballen, darüber liegt ein grauer Himmel. Farb- und freudlos wirkt der Winter in der Landwirtschaft, dessen Atmosphäre Luisa Keintzel (geb. 1996), Absolventin der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, in Fotoarbeiten und Texten einfängt. Dabei verknüpft ihr Projekt Covered die Bedingungen auf den Höfen mit der Geschichte von Persephone aus der griechischen Mythologie. Die Tochter der Demeter und des Zeus wurde von Hades in die Unterwelt entführt. Ihre Mutter erzwang, dass Persephone zyklisch an die Erdoberfläche zurückkehren durfte, nur für einen Teil des Jahres musste sie in der dunklen Unterwelt bleiben. So erklärte man sich die fruchtlose Winterzeit. Dagegen verkörpert Persephones Rückkehr ans Licht den Frühling und die Vegetation. In fiktiven Briefen lässt Keintzel aus feministischer Perspektive die Mutter-Tochter-Beziehung aufleben. Würden wir im ewigen Paradies leben – ohne den Raub der Persephone?
Covered (Zugedeckt), Luisa Keintzel
Fotografie und Text, 2024-2025