Media
Heute vorherrschende Computertechnologien wurden unter wettbewerbs- und wachstumsorientierten Rahmenbedingungen entwickelt, die maßgeblich zu sozialer Ungleichheit und ökologischen Krisen beitragen. Was aber, so fragen die New Yorker Künstler:innen und Medienaktivist:innen Tega Brain (geb. 1982 in Sidney, Australien) und Sam Lavigne (geb. 1981 in San Francisco), wenn digitale Systeme andere ökonomische Prinzipien verfolgten? Für Planetarische Bauern greifen sie historische und fiktive Beispiele sogenannter Xenocomputing-Systeme auf, wie das 1971 in Chile für eine kybernetisch gesteuerte Planwirtschaft entwickelte Cybersyn oder das in Ursula K. Le Guins Roman The Dispossessed entworfene DivLab zur Organisation einer öko-anarchistischen Gesellschaft. Brain und Lavigne entwickelten einen Computer, der neue Arbeitsverteilungen für die US-amerikanische Bevölkerung vorschlägt – basierend auf realen Namen und Berufsangaben aus Wählerverzeichnissen. Im Gegensatz zu sogenannten KI-Systemen, die Entscheidungen automatisieren, folgt ihr Rechner einem anderen Prinzip: dem Zufall.
Xeno Computer 0.1: Cybersyn 2.0, Tega Brain & Sam Lavigne
Multimedia-Installation, 2025