Planetarische Bauern

Yelta Köm (tr/de)
Cracks in the Soil (Risse im Boden) 2025
Yelta Köm (tr/de)

Der Architekt, Künstler und Forscher Yelta Köm (geb. 1986 in Istanbul, lebt heute in Berlin) präsentiert an verschiedenen Stellen des Museums tischähnliche Modelle von Landschaften, die durch Infrastrukturen und Grenzen geschichtet und zergliedert sind. Jedes Segment offenbart sich als eine versprengte Geografie und lädt zu Gesprächen über Land, Erinnerung und Gemeingüter ein. Im Fokus stehen die Flüsse Euphrat und Tigris, von zentraler Bedeutung in den aktuellen Debatten über Wasserknappheit und staatliche Kontrolle im westlichen Asien. Archivmaterial, Field Recordings und spekulative Karten über die Oberläufe der beiden Flüsse im Südosten der Türkei verwandeln die Modelle in lebendige, sich weiterentwickelnde Kartografien. Köm lässt sich auf ökologische Infrastrukturen, feministische Gegenarchivierung, Landarbeit und Raumgerechtigkeit ein. Sein Ansatz des Gegenarchivierens entspricht Donna Haraways Konzept des Staying with the Trouble (Unruhig bleiben) – er umarmt die Komplexität der Dinge und kultiviert zugleich Fürsorge, Widerstand und spekulatives Neudenken.

Cracks in the Soil (Risse im Boden), Yelta Köm
2 skulpturale Interventionen, 2025